Die InitiantInnen
Memed und Sengül Kivrak
Die Geschwister Memed und Sengül Kivrak stammen aus Anatolien und leiten seit dem Jahr 2000 das Restaurant Tant-Pis am Klingenhof.
Memed Kivrak ist 1961 in Yarma geboren und lebt seit 30 Jahren im Kreis 5 in Zürich. Er engagierte sich für verschiedene Projekte und Organisationen, sowohl in Zürich, als auch in der Türkei. Er war Mitbegründer von Radio Lora und dem 1.Mai-Komitée, engagierte sich beim türkischen Menschenrechtsverein IDH und half die Partei der Freiheit und Solidarität ÖDP in der Türkei zu gründen. Seit 5 Jahren beteiligt er sich an der Olivenöl-Kampagne für Palästina.
Sengül Kivrak kam 1957 in einem kleinen anatolischen Dorf zur Welt. Nach dem frühen Tod der Mutter übernahm sie die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister. 1996 folgte sie Memed mit ihren zwei Kindern nach Zürich. Bald darauf lernte sie den Klingenhof kennen, wo sie damals mit ihren Kindern, und heute mit ihren Enkelkindern viel Zeit verbringt. Neben ihrer Tätigkeit als Krankenschwester in einem Pflegeheim unterstützt sie ihren Bruder im Restaurant Tant-Pis.
Anna Egli
Anna Egli wurde 1995 geboren und wuchs im Zürcher Kreis 8 auf. Danach zog sie an die Konradstrasse und war während zwei Jahren Anwohnerin des Klingenhofs, den sie als besonderen Lebensraum im Quartier immer sehr geschätzt hatte.
Seit 2017 studiert sie Illustration Nonfiction an der Hochschule für Design und Kunst in Luzern.
Ein Projekt von
Memed Kivrak, Sengül Kivrak, Anna Egli
Illustration / Umsetzung
Anna Egli
Editorial Design / Umsetzung
Luca Mondgenast
«Unsere Idee war es, den Klingenhof neu zu gestalten. Im Mittelpunkt stand von Anfang an die Frage: Welche Menschen haben unsere Gesellschaft beeinflusst?
Ausgehend von dieser Frage, sammelten wir Persönlichkeiten aus aller Welt und allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wie Politik, Philosophie, Wissenschaft, Literatur, Musik, Kunst etc.
Dadurch ist ein wild zusammengewürfeltes Sammelsurium an Charakteren entstanden. Diese Vielfältigkeit im Klingenhof zu vereinen war uns wichtig, denn schon seit je her kamen Menschen aus allen sozialen Schichten und Kulturen hier zusammen.
Das Projekt könnte theoretisch ins Unendliche weitergeführt werden, doch die verfügbaren Wände des Hofs sind beschränkt. Es entstanden insgesamt elf Portraits, die nun im Klingenhof einen kleinen Teil Weltgeschichte erzählen. Wenn Städte Organismen sind, dann sind Hinter- und Innenhöfe ihre Seelen. In ihnen zeigt sich das wirkliche Wesen einer Stadt, eines Quartiers und seiner Bewohner.
Der Klingenhof ist seit je her ein Begegnungsort, an dem Menschen verschiedenster Herkunft und Generationen zusammenkommen. Er ist ein kleiner Mikrokosmos inmitten des städtischen Treibens.
Der Klingenhof ist einer der schönsten und letzten öffentlich zugänglichen, geschlossenen Innenhöfe in Zürich. Ende der 70er Jahre wurden die beiden inneren Hofgebäude teilweise abgerissen. Aus ihnen entstand eine Ruinenlandschaft, die den Hinterhof zu einer skurrilen Stadtoase macht.»