«Ein weltbekanntes Kunstwerk, das eine Frau zeigt. Jetzt auf den Kopf gestellt. Und dann mit einem grauen Bleistift etwas darübergeschrieben: Grossbuchstaben in sichtlich geübter Gestalter*innen-Handschrift. Über den Kopf der Figur rote Pinselstriche, lasierend aufgetragen. Etwas zu wenig Farbe. Als Negativ-Schablone aufgelegte Buchstaben, nach dem Anstreichen wieder entfernt, geben den Blick auf das Gesicht der Frau frei. Hier die zentrale Information: «Info Tage». Mit dem gleichen Stencil-Font bzw. in Handlettering-Kartoffelstempel-Scherenschnitt noch mehr Infos. Jetzt sehr kunstvoll dicht als Rahmung um die berühmte Frau herum gekränzt. Diesmal aber invers eingesetzt, also eine klassische Schablone, bei der der Text ausgeschnitten ist. Der Textur nach wohl eher mit einer Zahnbürste aufgespritzt als gemalt – weisse Farbe, ebenfalls leicht transparent. Und dann noch mehr Einschreibungen: Detailinformationen auf der linken Schulter. Auch weiss, nahezu deckend, jetzt mit dem Pinsel aufgetragen – vielleicht auch Tipp-Ex. Ganze oben links, jetzt wirklich deckend: das offizielle Logo. Passend zum ganzen Layering auf weissen Streifen darübergeklebt – ein bisschen so wie mit einem Prägegerät. Möglicherweise wurde das alles aber auch am Computer gemacht. Wer weiss, was es da inzwischen alles für Filter gibt.»
– von Jesko Fezer in dem Buch zur Ausstellung
